Im Jahr 1834 wurde der abgebildete Predigtband zugunsten von Wilhelmsdorf herausgegeben und verkauft. Der Erlös diente der Besoldung des ersten eigenen Pfarrers Karl Mann.
Die kleine Gemeinde war schnell gewachsen. Bisher war sie von Pfarrer Vogler vom Hohentwiel, 15 Wegstunden oder von Pfarrer Roller aus Rottenacker, etwa 10 Wegstunden entfernt, versorgt worden. Ein eigener Pfarrer sollte also angestellt werden. Wenn möglich sollte er aber so gut wie gar nichts kosten, denn es war kein Geld übrig. Dazu sollte er noch dem Glaubensprofil der Siedler entsprechen.
Es schien ein kleines Wunder, als Pfarrer Karl Mann mit seiner Frau Maria Sophia sich bewarb und die Notwohnung in der heutigen Apotheke am Saalplatz bezog.
In einer Predigerversammlung der dem Pietismus verbundenen Pfarrer Württembergs brachten der spätere Prälat Pfarrer Sixt Karl Kapff und andere die Idee auf, dass mehrere in Württemberg beliebte Prediger einen Band mit Predigten für das ganze Kirchenjahr herausbringen sollten. Dies wollte man verkaufen und den Erlös der Pfarrbesoldung und dem Bau eines Pfarrhauses zur Verfügung stellen.
Gesagt, getan: 44 Pfarrer beteiligten sich an der Aktion und brachten den Predigtband mit einer Auflage von 10.000 Stück zum Verkaufspreis von 2 Gulden heraus. Das Buch brachte bis 1838 einen Gewinn von 12.000 Gulden und reichte aus für eine kleine monatliche Pfarrbesoldung.
Die zweite Auflage von 5300 erbrachte weiteren Gewinn und davon wurde ein Haus zum heutigen Pfarrhaus umgebat und ein kleiner Garten dazu erworben. Später folgte noch eine dritte Auflage, die weiteren guten Zwecken zur Unterstützung diente.