Johannes Layer war 37 Jahre (von 1853 bis 1890) Pfarrer in Wilhelmsdorf und hat die Gemeinde sehr geprägt.
Über Johannes Layer gibt es eine ausführliche Lebensbeschreibung seines Sohnes Immanuel Layer, die bei der Brüdergemeinde eingesehen werden kann.
Johannes Layer wurde am 20.06.1812 in Affalterbach-Marbach geboren. Er kam aus einfachen Verhältnissen. So war sein Vater Schuhmacher und er selbst lernte nach der Schule zunächst das Weberhandwerk. Als jungen Menschen haben ihn die Erweckungspredigten von Ludwig Hofacker sehr geprägt. Da schon die Eltern ein Herz für die äußere Mission hatten, wuchs er mit dem Gedanken auf, selbst einmal in die Weltmission auszuziehen. Im Herbst 1831 nahm man ihn in Basel im Missionshaus als Student auf. 1836 reiste er mit vier anderen jungen Missionaren über England nach Ostindien. Am 20.11.1842 heiratete er dann in Bombay seine Frau Emilie Wöhrle. Er kannte sie vorher nicht, sondern hatte nach sechs Jahren Missionsdienst seinen Missionsinspektor um eine Frau gebeten. Man schickte ihm Emilie Wöhrle, die in Erbauungsstunden in Korntal zum persönlichen Glauben an Jesus Christus gefunden hatte. Sie wurde gefragt, ob sie bereit wäre in die Mission zu gehen und diesen ihr unbekannten jungen Mann zu heiraten? Sie ließ sich darauf ein und es wurde den alten Zeugen nach eine sehr glückliche Ehe.
Doch der Dienst in Indien griff die Gesundheit von Layer so sehr an, dass er 1949 nach 13 Dienstjahren die Heimreise antreten musste. Alle gesundheitlichen Maßnahmen, selbst ein insgesamt dreijähriger Erholungsurlaub halfen ihm nicht wirklich. Da er nicht mehr ausreisen konnte, überlegte man, was er stattdessen tun könnte. Man berief ihn für eine – so dachte man – kurze Zeit zum Pfarrer für die Brüdergemeinde Wilhelmsdorf. Als er am 20. Januar 1853 in Wilhelmsdorf ankam, meinte jedermann, dass er nicht mehr lange zu leben habe. Doch stattdessen bleib er 37 Jahre im Amt, wenn er auch stets etwas abgezehrt aussah, so hatte er doch eine enorme Energie und Kraft, seinen Dienst zu tun. Im Dorf erinnert man sich daran, dass er gerne jeden Konfirmanden zu einem Gespräch unter vier Augen in sein Studierzimmer lud, um ihm das Wesentliche zu sagen.
Er liebte die Missionsarbeit und zog jeden Sommer durch das Land um hier und dort Missionsstunden zu halten. Von seinen insgesamt sechs Kindern gingen alle bis auf einen Sohn in die Mission. Und dieser eine Sohn wurde stattdessen Pfarrer in der württembergischen Landeskirche.
Am 1. Januar 1890 predigte Pfarrer Layer noch mit großer Frische, erkrankte aber kurz danach und verstarb am 11. Januar 1890 in Wilhelmsdorf.