Johannes Ziegler (1842-1907)

Johannes Ziegler (1842-1907)

Johannes Ziegler war von 1878-1907 Vorsteher der Brüdergemeinde und zugleich Leiter des Knabeninstituts, der Taubstummenanstalt und der Haslachmühle. In den 29 Jahren seiner Amtszeit  konnte sich Wilhelmsdorf sehr gut entwickeln. Allein die Einwohnerzahl verdoppelte sich fast von 574 auf 1073 Einwohner.

Johannes Ziegler wurde 1842 geboren und kam als junger Lehrer 1864 nach Wilhelmsdorf. Der Lehrer Unsöld, ein Kollege und Freund, hatte Ziegler von Wilhelmsdorf erzählt. Vor allem das Sterben der einzigen Tochter von Wilhelm Friedrich Thumm hat ihn sehr bewegt. Ihre letzten Worte: „Heim-heim-heim!“ ließen Ziegler nicht los. Er dachte bei sich: „Das kannst du nicht – aber so solltest du sterben können!“  Deshalb nahm er sich im Innern vor in dieses Wilhelmsdorf zu ziehen und dort die Kunst des Sterbens zu lernen. Er fand hier im Dorf seine Berufung und blieb bis zu seinem Tod 1907 in Wilhelmsdorf.

Ziegler lernte hier August Friedrich Oswalds Tochter Mathilde kennen und heiratete sie. Die Ehe blieb zu beider bedauern kinderlos. Aber Ziegler und seine Frau verstanden all die Kinder, die ihnen anvertraut waren, wie eigene Kinder.

1873 übernahm Ziegler die Taubstummenanstalt von seinem Schwiegervater, ebenso die des Knabeninstituts (KI). Und ab 1878 war er Vorsteher des Ortes und der Brüdergemeinde zugleich. In diesen Jahren erlebte Wilhelmsdorf nach all den Hunger- und Notjahren eine regelrechte Blüte.

Ziegler war ein Mann, der seinen Glauben an Jesus Christus sehr bewusst und aktiv lebte. Von Jesus Christus als Zentrum ausgehend verstand Ziegler seine Arbeit. Als Vorsteher der Brüdergemeinde war es ihm somit immer wichtig, dass die Gemeinde ein Herz für die Mission hat. Dies verband ihn mit Pfarrer Layer.

Wilhelmsdorf hat Johannes Ziegler viel zu verdanken.