Der Kinderstuhl

Der Kinderstuhl

Benedict Nimser blieb unverheiratet und hatte keine eigenen Kinder – und doch waren in diesem Haushalt zeitweise auch Kinder und Jugendliche zuhause.

1830 reiste Nimser wieder einmal in seine Heimat Protzan, um seine Mutter zu besuchen. Dort bat ihn seine 15-jährige Nichte Luise sie nach Wilhelmsdorf mit zu nehmen. Er hatte in seinen Briefen an zu Hause so viel von diesem Dorf des Glaubens erzählt, dass sie auch dorthin gehen wollte.

Er gab nach und nahm sie mit. So hatte er nun eine Jugendliche im Haus, für die er Verantwortung übernahm und die ihm umgekehrt einige Jahre im Haushalt half.

Immer wieder hatte er später auch Kinder aus der französischen Schweiz aufgenommen, die hier gegen ein kleines Entgelt lebten, um besser Deutsch zu lernen. Ansonsten wurde sein Haus im Lauf der Zeit eher zum Treffpunkt der ledigen Brüder, die er begleitete, ermutigte und unterstützte.

1848 verheiratete sich Luise mit Wilhelm Friedrich Thumm, dem Instituts- und Gemeindevorsteher und verließ Nimsers kleines Häuschen, um eine eigene Familie zu haben.