Das Wetter war den ersten Siedlern nicht wohlgesonnen. Immer wieder zerstörten Nachtfröste, die bis in den Juni hinein auftraten, Teile der Ernte. Somit mussten die Siedler sich verschulden, um sich das tägliche Brot leisten zu können.
Dazu kamen die Kosten für den Bau der Häuser und des Betsaals sowie die Versorgung der Menschen in den nach und nach entstehenden Einrichtungen für Menschen in Not: Suchtkranke, Waisenkinder, Menschen mit einer Hör- oder geistigen Behinderung, straffällig gewordene junge Frauen und viele mehr. Die Wilhelmsdorfer sahen ihren Auftrag darin nicht nur passiv auf den wiederkommenden Herrn zu warten, sondern seine Liebe möglichst vielen Menschen zukommen zu lassen.
So stand es um die wirtschaftliche Lage der Kolonie Wilhelmsdorf über viele Jahre hinweg schlecht. Und wer die Erinnerungen aus jener Zeit liest, der begegnet immer wieder der Auffassung, dass es Gottes Wunder waren, die diese arme Gemeinde hindurchtrugen.